Jubiläen: Schwester Lamberta Meyer legte vor 60 Jahren ihr Ordensgelübte ab und Schwester Lauda Edenharter vor 50 Jahren. Foto:Braun
Zwei Ordensjubiläen bei den Dillinger Franziskanerinnen
Von Hans Braun: Ein „seltenes Ereignis“, nannte Pfarrer Gerhard Ehrl die Professjubiläen von zwei Ordensfrauen der Dillinger Franziskanerinnen in der Regens Wagner am Karlshof. Schwester Lamberta Meyer legte vor 60 Jahren ihr Ordensgelübte ab und Schwester Lauda Edenharter vor 50 Jahren. Das Jubiläum feierten die Ordensfrauen zusammen mit ihren Mitschwestern, Verwandten und Bekannten bei einem Festgottesdienst in der St. Elisabeth Kirche der Regens-Wagner, den Prodekan Gerhard Ehrl zelebriert hat. Für die feierliche musikalische Gestaltung sorgte der Kirchenchor Lauterhofen.
Eigens aus Dillingen angereist kam hierzu die Provinzoberin, Schwester Gerda Friedel, die den Jubilaren, ebenso wie die örtliche Konventoberin Schwester Regitta Michel, die Glückwünsche Namens der Ordensleitung überbrachte. Die Glückwünsche entbot ebenso der Gesamtleiter der Regens-Wagner in Lauterhofen, Andreas Fersch. Pfarrer Gerhard Ehrl bescheinigte in seiner Ansprache den Jubelschwestern, dass sie während ihres Ordensleben viel geleistet haben. Der Prodekan rief auf, in der inzwischen kleinen Herde der Kirche den Mut nicht zu verlieren. „Nicht jammern, sondern einander Bestärken“, dazu forderte Pfarrer Ehrl in seiner Ansprache auf. Der Geistliche verhehlte dabei nicht, dass es auch außerhalb der Kirche viel Gutes gibt.
Wie Pfarrer Gerhard Ehrl sagte, muss es beim Christ sein nicht um eine oberflächliche, sondern um eine klare Entscheidung gehen. Ehrl: „Ein Christsein zu herabgesetzten Preisen gibt es nicht“. Schwester Lamberta Meyer lernte an ihrem Geburtsort in Holnstein die Dillinger Franziskanerinnen kennen. Im Jahr 1954 kam sie ins Noviziat nach Dillingen und legte ein Jahr später ihre Erstprofess ab. Ihr Einsatzort war 47 Jahre Regens Wagner in Zell, wo sie mit großer Freude und Hingabe im Bereich der Landwirtschaft tätig war, wie Pfarrer Ehrl berichtete. Dabei war die Ordensfrau vor allem in der Anleitung von Menschen mit einer Behinderung besonders gefordert.
Nach einem Brand in der Landwirtschaft wechselte sie zur Mitarbeit in der Küche. Wie Pfarrer Ehrl schilderte, fand sie sich an ihrer neuen Arbeitsstätte bald zurecht und arbeitete bis 2002 in der Gemüsevorbereitung. Mit zunehmendem Alter und gesundheitlicher Gebrechen wurde sie in den Schwesternpflegebereich nach Lauterhofen versetzt. „Schritt für Schritt gewöhnte sie sich in ihr neues Zuhause ein“, berichtete Pfarrer Ehrl. In Lauterhofen sieht die Jubelschwester vor allem im Gebetsapostolat eine wichtige Aufgabe und pflegt rege Kontakte zu Verwandten und Freunden, wozu sie mit dem Briefeschreiben viel beschäftigt ist.
Pfarrer Ehrl: „Schwester Lamberts ist ein froher Mensch und gibt Zeugnis von einem erfüllten Ordensleben“. Auf ein halbes Jahrhundert Ordensleben blickt Schwester Lauda Edenharter, gebürtig aus Ehringsfeld, einem kleinen Ort bei Ursensollen im Landkreis Amberg. Nach dem Noviziat in Dillingen stellte sie im Jahr 1965 ihr Leben in den Dienst Gottes, der Gemeinschaft und der Menschen, wie Pfarrer Ehrl berichtete. Die erste Aufgabe der heutigen Jubelschwester im Orden war die Mithilfe in einer Pflegegruppe mit schwer geistig- und körperbehinderten Frauen in Burgkunstadt. Von 1968 bis 1969 absolvierte sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin und kam anschließend wieder nach Burgkunstadt zurück, wo sie bis 1986 Menschen mit Behinderung als Altenpflegerin tätig war. Im Jahr 1986 wurde Schwester Lauda die Aufgabe der Sakristanin übertragen, wozu sie gerne ihr Einverständnis gegeben hatte. Dabei war sie eine wichtige Schaltstelle zu Bewohnern und Mitarbeiter in Bezug auf die Gottesdienste. Als umsichtige Hausfrau setzte sie sich daneben für die Schwestern im Speiseraum ein.
Mit dem Nachlassen ihrer Kräfte bat die Jubelschwester im vergangenen Jahr um die Versetzung in den Pflegebereich der Schwestern nach Lauterhofen. Wie Pfarrer Gerhard Ehrl sagte, sieht ebenso Schwester Lauda im Gebet eine wichtige Aufgabe. Die Provinzoberin Gerda Friedel wies noch darauf hin, dass die Dillinger Franziskanerinnen nächstes jahr ihr 775jähriges Jubiläum feiern. Im Jahr 1241 wurde die Gemeinschaft in Dillingen an der Donau gegründet und ist somit die älteste franziskanische Frauengemeinschaft. Für jedes Jahr des Bestehens wird weltweit ein Baum gepflanzt, wovon einige auch in Lauterhofen stehen. Wer eine Patenschaft für einen Baum übernehmen möchte, kann sich bei Schwester Regitta Michael, Karlshof 2, 92283 Lauterhofen, oder per Telefon (09186) 179200 melden.