Verabschiedung Karl Naumann

Goldene Ehrennadel für 50 Jahre Mesnerdienst

Von Hans Braun: Nach 50 Jahren Dienst als Mesner in der Wallfahrtskirche „Mariä Namen“ in Trautmannshofen hat Karl Naumann sein Ehrenamt mit nunmehr 93 Jahren in jüngere Hände übergeben.

Für die Pfarrei Trautmannshofen wurde dieses Ereignis beim Festgottesdienst zum Rosenkranzfest zu einem festlichen Anlass, dem verdienten Mesner zu danken. Anschließend noch bei einem Empfang im Jugendheim, wo Karl Naumann mit den Ministranten der Pfarrei gemeinsam auf der Wiese neben dem Jugendheim ein Apfelbäumchen pflanzen durfte.

Beim Gottesdienst verlieh Pfarrer Gerhard Ehrl dem scheidenden Mesner das Mesner-Ehrenzeichen in Gold und eine Dankurkunde der Diözese Eichstätt. Pfarrer Ehrl erinnerte daran, dass dem Mesner der Rosenkranz schon sein ganzes Leben begleitete. Dazu hat Karl Naumann während seiner Zeit als Mesner zum täglichen Rosenkranzgebet die Glocken der Kirche erklingen lassen und dann selbst als Vorbeter angestimmt. Prodekan Gerhard Ehrl dankte dem Jubel-Mesner für sein großes Engagement um die Gottesdienste und die Kirche. Ebenso freute sich der Geistliche über die Bereitschaft von mehreren Frauen, die im wöchentlichen Wechsel diese Aufgabe künftig übernehmen: Thekla Lehmeier, Ida Hollweck, Barbara Hollweck und Reymunda Kotzbauer. Die Wirtin Johanna Schraml übernimmt den Schlüsseldienst der Kirche.

In Würdigung der Verdienste von Karl Naumann sagte Xaver Lang als Vertreter der Kirchenverwaltung, dass sich der hochgeschätzte Jubel-Mesner über das normale Maß für die Pfarrgemeinde und die Kirche eingesetzt habe. Für Lang ein „Zeitrahmen, der seinesgleichen sucht“. Dazu erinnerte Xaver Lang, dass Naumann auch Gründungsvorsitzender des Pfarrgemeinderates, ebenso 25 Jahre Kirchenpfleger und über 35 Jahre Kommunionhelfer war. „Ämter, die Naumann mit voller Hingabe ausgeführt hat“, wie der Vertreter der Kirchenverwaltung und Marktrat Lang berichtete. Dazu bescheinigte Lang dem Mesner Naumann eine tiefe christliche Überzeugung. Lang: „Seine Erfahrung und sein Wissen sind für alle stets eine große Hilfe gewesen“. Lang erinnerte die viele Zeit, die Naumann mit seinen Tätigkeiten in der Kirche verbracht hat. Wie Lang sagte, war es für Naumann eine Selbstverständlichkeit, jeden Tag beim Gottesdienst und beim Rosenkranzgebet mitzuwirken, dazu kam noch der ganztätige Dienst bei den Kirchweihen, den er nahezu alleine verrichtet habe. Ebenso bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen hat Naumann seine Aufgabe zuverlässig, kompetent und auf bescheidene und zugleich souveräne Art erledigt, lobte Lang. Für diese erfolgreiche und fruchtbare Zeit als Mesner, Pfarrgemeinderat und Kirchenpfleger zollte der Vertreter der Kirchenverwaltung dem Jubelmesner großen Respekt und Anerkennung.

Den Dank und die Anerkennung seitens des Pfarrgemeinderates entbot Evi Igl-Kraus. Ihre Wertschätzung zu ihrem Mesner bekundeten ebenso die Organistinnen Karola Wolf und Karoline Wolfsteiner. Die Organistinnen lobten besonders die fundierten liturgischen Kenntnisse, ebenso die überaus große Erfahrung und die erstaunliche Ruhe des Mesners Naumann, womit er die beiden Organistinnen in ihrer Anfangszeit bei der Vorbereitung der Gottesdienste unterstützt habe. Die Organistinnen wünschten dem Jubilar, dass er weiterhin gesund, aktiv und interessiert bleibe.

Oberministrant Maximilian Kraus sagte zum Jubelmesner, dass er bislang der Kapitän war, und die Ministranten jetzt versuchen, ohne ihn auf Kurs zu bleiben. Die Ministranten dankten Karl Naumann voll Achtung, was er für das „Schiff Trautmannshofener Kirche“ und für die Ministranten getan habe. Oberministrant Jonas Kotzbauer übergab dem Mesner als Geschenk das Apfelbäumchen, das der Jubilar pflanzen durfte. Oberministrantin Antonia Schottner wünschte Naumann, dass ihm auch ohne seinen Dienst kein Tag zu lang werde.

Naumann selbst dankte für die lange Zeit, in der er versucht habe, alles richtig zu machen. „Sollte ich einmal jemanden übergangen haben, so möchte ich mich im Nachhinein entschuldigen“, sagte der Jubel-Mesner. Wie Naumann berichtete, war es sein erstes und wohl größtes Erlebnis, als er kurz bevor er Mesner wurde, während der Visitation dem Eichstätter Bischof und späteren Kardinal Joseph Schröffer eine Kirchenführung zu geben hatte, wobei sein Herz besonders hoch schlug. In seiner Zeit als Mesner hatte Naumann viele Würdenträger, darunter mehr als acht Bischöfe zu Gast.