Mariahilf-Kapelle Lauterhofen
Blumenteppich mit Mariahilf-Kapelle

Die Mariahilf-Kapelle in Lauterhofen

Im Pfarrhaus wird ein Bild aufbewahrt, das sich einst in der Mariahilfkapelle befand und die Aufschrift 'ex voto 1712' trägt. Dem unter dem Bild stehenden Text ist zu entnehmen, dass vor 1000 Jahren die Marienkapelle Pfarrkirche gewesen sei, die Ketzer (Calvinisten) diese ruiniert hätten und die Kirche schließlich zu einem Viehstall geworden sei. Der Eichstätter Weihbischof Nieberlein habe dann die Erlaubnis erteilt, die Mariahilfkapelle wieder aufzurichten.
Der Wiederaufbau sei „mit lauter erbetteltem Almosen geschehen", das hauptsächlich der Eremit Stephan Gast gesammelt hätte. Zu dieser Zeit gab es nicht nur in St. Lampert, sondern auch an der Mariahilfkapelle einen Eremiten. Am 29. September 1711, am Fest des hl. Erzengels Michael, sei die Mariahilfkapelle geweiht worden. Dass es sich bei der Mariahilfkapelle um die erste Pfarrkirche Lauterhofens handelt, ist unwahrscheinlich, eher war sie eine Friedhofskapelle mit darunterliegendem Karner (Gebeinhaus).
Bei der Mariahilfkapelle lassen sich zwei voneinander abgrenzbare Bauteile feststellen: der Neubau bzw. Anbau von 1711 und die ehemalige zweigeschossige, romanische Friedhofskapelle aus dem 11. Jahrhundert. An der Ostwand befindet sich eine Apsis, die durch den Altar verdeckt ist. Der Kapellenbau wurde um 1900 vom Nachbargebäude her ein- und überbaut. Dieses wurde als Schulhaus genutzt. Heute ist es ein Wohn- und Geschäftshaus (Neumarkter Str. 2).

Der Altar des Kirchleins ist einfach. Das Mariahilfbild ist dem Gnadenbild des Amberger Mariahilfberges nachempfunden und trägt als Aufschrift:
„Maria durch dein Hülff und Gunst, behielt uns vor feind, pöst und brunst -1711".

Dieses Kirchlein dient seit dem 2. Weltkrieg den evangelischen Christen als Gottesdienstraum. Außerdem finden hier von Mai bis September die Werktagsmessen und Gruppengottesdienste statt.