Ortskapelle Mittersberg - Gottesmutter Maria
"Im zweiten Weltkrieg waren alle 4 Mittersberger Bauern zum Kriegsdienst eingezogen. Sie kehrten wohlbehalten in ihre Heimat zurück. Aus Dank dafür beschlossen sie, zu Ehren der Muttergottes, eine Kapelle zu errichten. Die Einweihung der Kapelle nahm Pfarrer Brückl am 11.10.1953 vor. Den Bauplatz hatte Konrad Fruth zur Verfügung gestellt. Er hatte dafür einen besonderen Grund. In den letzten Kriegstagen fuhr nämlich ein Kriegsfahrzeug der SS von Trautmannshofen nach Mittersberg. Im Fahrzeug saß auch Ortsbauernführer Xaver Deinhard aus Trautmannshofen, der den Soldaten einen bestimmten Weg zeigen sollte. Johann Walter (Liedl) glaubte, die Amerikaner kämen. Mit einer weißen Fahne eilte er ihnen entgegen. Ein SS Mann wollte ihn an Ort und Stelle erschießen, doch der Ortsbauernführer Deinhard belehrte die SS-Männer, dass sie einen harmlosen Bürger vor sich hätten. Sie ließen ihn daraufhin in Ruhe. Den Platz, auf dem Walter hätte sterben sollen, stiftete Fruth für den Kapellenbau. Übrigens hatte Mittersberg schon früher eine Kapelle, die dem Utzenbauern gehörte."
(aus: Jakob Lehmeier, Propstei und Pfarrei Litzlohe. Nachrichten aus alter und neuer Zeit über Litzlohe und Trautmannshofen samt seiner Wallfahrt in Verbindung mit der vaterländischen Geschichte. Litzlohe 1896.
Ergänzungen für Litzlohe durch Herbert Lang und Trautmannshofen durch Hans Loda. Eichstätt 1985, S. 288)
Generalsaniert wurde die Kapelle im Jahr 2010. Hierbei wurde sie mit einem automatischen Läutwerk ausgestattet.
Patrozinium am 1. Januar, gefeiert Anfang August.